Specktakel

Ja, ich weiß, mit Essen spielt man nicht.

Warum eigentlich? Wenn man es nachher noch isst?

Damit bereitet mir das Schwein, dessen Speck ich hier zerschnitt, zweimal Freude.

Tiefschürfend

Eine gute Idee, den Verstorbenen beim Einfahren in den Schacht der Ewigkeit den traditionellen  Bergmannsgruß hinterherzurufen.

Auf dass sie Erzgänge und Kohleflöze finden werden…

Glück Auf!

Unerwartet

Diese Münze hier habe ich letztens erst wiedergefunden. Sie erheiterte mich schon früher einmal, daher habe ich sie behalten. Auch diesmal musste ich lachen. Ein Vögeli! Das klingt nach einer Spezialwährung zum Erwerb von schlüpfrigen Dienstleistungen in schweizerischen Rotlichtetablissements!

Aber wer bekommt diese Münze üblicherweise in die Hände gedrückt? Freier im Trenchcoat mit hochegschlagenem Kragen und Sonnenbrille vom Türsteher am finsteren Eingang eines zwielichtigen Bordells im Industriegebiet?

Nein! Kinder! Von ihren Eltern! Im Vogelpark Marlow unweit der Ostsee. Um Vogelfutter aus Automaten zu kaufen.

Da muss sich doch einer was bei gedacht haben bei der Benennung der Währung.

Bei mir ging das Konzept voll auf: Ich habe mir gleich ein paar der witzigen Billigmünzen gekauft und nicht alle davon für  Vogelfutter zum Vögelfettfüttern gekauft sondern die Münzen zu meiner Erheiterung behalten.

Hat geklappt. Bin erheitert.

Und bevor jemand fragt: Nein, ich habe nicht die Absicht, meine witzige Münze gegen spezielle Dienste im Nachbarland einzutauschen. Ich behalte die lieber und verstecke sie irgendwo in meinem Haushalt, damit ich dereinst wieder unverhofft infantil kichern kann.

…kicher…

Auf den Punkt

Und exakt hier hat damals Wilhelm Hauff von einem von rechts (Aus Sicht des Betrachters) kommenden Rüpel derbe aufs Maul bekommen. Und das nur, weil er eine Notiz in sein mitgebrachtes Notizbüchlein kritzelte.

Aus purem Trotz gab Wilhelm nach dem Verheilen der davongetragenen Blessuren sein Leben zur Gänze dem Wirken als Schreiberling hin, schon allein, um es dem Bösewicht zu zeigen.

Bedauerlicherweise verfügte Willi über keinerlei Ideenreichtum, daher schrieb er lediglich die Geschichten anderer nieder, welche er fleißig sammelte. Diese Märchen waren dann auch gut genug, dass man sich seiner bis heute erinnert.

Schlimm ist hingegen, dass derjenige, welcher damals überhaupt den Impuls gab, dass der Herr Hauff das gewerbsmäßige Schreiben begann, bis heute namentlich nirgendwo erwähnt wurde und dass seine Identität vermutlich niemals gelüftet werden kann.

Richtig und wichtig finde ich daher, dass der Unbekannte bei der Namensgebung dieser die Hauffstraße kreuzende Straße berücksichtigt wurde  durch die Erwähnung seiner größten Tat: Dem Schreiberhauen.

Lieber Herr Schreiberhauer, habe Dank für die einst begangene Missetat, ohne Dich wäre das Werk des von Dir Verprügelten nie entstanden.

Die hier niedergeschriebene Geschichte ist wahr und genau so passiert.

Ganz sicher.

Bestimmt.

Vielleicht.

Nehme ich zumindest an.